An Hürden wachsen
Es liegt in der Natur des Mannes, seine Grenzen auszuloten und auch über sie hinauszugehen. Ab dem ersten Testosteronschub mit circa drei Jahren kann man vor allem bei Jungen beobachten, wie sie Grenzen suchen, provozieren, raufen, sich spielerisch konkurrenzieren. Das ist eine natürliche, gesunde Seite eines Menschen, welche ihn in eine Entwicklung führt. In der heutigen Gesellschaft hat es dafür leider oft nur noch wenig Platz. Dieses natürliche Aggressionspotenzial (Blogbeitrag) wird negativ gesehen. So wachsen Männer heran, die Herausforderungen vermeiden und auch nicht gelernt haben, sich ihren Ängsten zu stellen.
Vom Körper zur Emotion
Gerade in körperlichen Grenzerfahrungen kann der Mann in die Verbindung mit sich selbst kommen. Viele Männer berichten, dass sie in Momenten des höchsten Adrenalinpegels in eine komplette innere Ruhe kamen. Darin besteht auch eine Suchtgefahr, genauer betrachtet eine Verwechslungsgefahr. Meines Erachtens sind solche Erlebnisse nichts anderes als eine Übung, um diese Ruhe auch in anderen Situationen erreichen zu können, beispielsweise bei emotionalen Herausforderungen. Denn sich Emotionen zu stellen und dabei seine innere Ruhe zu finden, fällt vielen Männern weitaus schwerer als körperliche oder geistige Hürden.
Kälte-Expositon
Vor noch hundert Jahren kannten viele Menschen in der Schweiz noch den grossen Mehrwert von Kälte-Exposition. In Ländern wie Polen und Russland wird es heute noch praktiziert. Die kalte Dusche am morgen belebt, führt ins Hier und Jetzt und schafft ein anderes Lebensgefühl für den Tag. Ein Bad im See oder Fluss zu jeder Jahreszeit ist ein wunderbarer Weg, um seine Grenzen kennenzulernen sowie den Körper und den Geist zu schulen. Denn wer in solch einer Stresssituation seine innere Ruhe finden kann, der schafft dies auch in anderen Situationen im Alltag. Wichtig ist beim Eisbaden, seinen Körper zu spüren und auch zu erkennen, wenn dieser gerade geschwächt ist und es somit besser ist, zu verzichten. Ein langsames Herantasten ist zu empfehlen. Weitere Infos
Wim Hof Breathing
Der Eismann Wim Hof hat auf Basis alter taoistischer Techniken seine Methode entwickelt, welche nicht nur die eigenen Grenzen erfahren lässt, sondern auch eine Art Reset-Funktion für Körper und Geist erfüllt. Liegend oder sitzend 30 Mal kräftig in wellenartiger Bewegung von Bauch zu Kopf ein- und loslassend ausatmen. Nach dem letzten Mal mit leeren Lungen die Luft so lange es geht anhalten, dabei Körper und Geist versuchen zu entspannen. Einatmen und erneut 15 Sekunden halten. Ich empfehle mindestens 3, besser 4 Runden (oder mehr). Im Internet finden sich viele weitere Infos und Anleitungen. Als besonders kräftig empfinde ich die Kombination von Atemtechnik mit Affirmationen.
Jakobsweg
Den Jakobsweg zu gehen, führt jeden und jede an die eigenen Grenzen. Zu Beginn vor allem körperlich, bis alle Muskeln aufgebaut sind, anschliessend folgt meistens die psychische Herausforderung. Da es keine extremsportliche Tätigkeit sein muss, aber durchaus sein kann (je nach Ansprüchen) kann ich diesen Ansatz jedem Menschen wärmstens empfehlen, der einigermassen auf zwei Beinen gehen kann.
Kampfsport
Kampfsport gibt einen Rahmen mit klaren Regeln, wo wir unsere Aggression kontrolliert ausleben können. Wir werden an die körperlichen Grenzen gebracht und setzen uns auch mit der Angst auseinander, verletzt zu werden. Als Nebenprodukt steigert es unsere körperliche Fitness.
Angstjagd
Die Angstjagd ist eine Grenzerfahrung der anderen Art. Es ist eine Nachtwanderung mit dem Vorhaben, seinen Ängsten zu begegnen und sie zu lösen. Diese Absicht genügt. Du machst sie alleine und möglichst an einem Ort, der dir etwas unheimlich ist. Beispielsweise ein dunkler Wald oder ein Friedhof. Dort nimmst du die Angst einfach wahr und schaust, was passiert – und versuchst dabei deine innere Ruhe zu finden.